Baby's Perspektive: Warum das nach vorne gerichtete Trage problematisch ist!
"Ich möchte mein Baby gerne nach vorne gerichtet tragen - so kann es alles gut entdecken!"
Warum du genau das nicht tun solltest und welche Folgen das für dein Baby mit sich bringen kann, liest du hier in unserem Blogeintrag!
Der ergonomische Aspekt - die richtige Haltung zählt!
Die ungünstige Haltung der Hüfte, die die Hüfte durch das nach vorne gerichtete Tragen einnimmt, gewährleistet in der Regel keine Anhock-Spreiz-Haltung. Diese Haltung ist wichtig, um die natürliche Hüftreife zu unterstützen und ein Herausrutschen des Oberschenkelknochens aus der Hüftpfanne zu verhindern. Im schlimmsten Fall riskierst du durch das falsche Tragen eine Hüftdysplasie einer solchen Schwere, die nur durch einen chirurgischen Eingriff oder dem Tragen einer sog. Spreizhose therapiert werden kann. Weiterhin führt das zu einer starken Belastung im Becken und kann vor allem bei Jungen zu einer Stauchung der Genitalien führen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Wirbelsäule, die sich frühestens ab dem 8.-9. Monat aufrichtet und in eine S-Form, wie wir sie kennen, verändert. Der sogenannte Rundrücken sollte bei einer Babytrage Wirbel für Wirbel gestützt werden. Setzt man ein Baby allerdings in eine Babytrage mit einer festen Passform - beispielsweise eine eine aufrechte Position - oder nach vorne gerichtet, wird der Rücken gestreckt oder sogar in ein Hohlkreuz gedrückt. Diese unnatürliche Belastung für die Wirbelsäule eines Babys kann weitreichende Folgen bis ins Erwachsenenalter nach sich ziehen.
Auch für die Eltern ungesund:
Durch das nach vorne gerichtete Tragen liegt auch der Schwerpunkt des Babys weiter weg vom Körper der Eltern. Das führt zur Verspannungen und Schmerzen im Rücken und Nacken.
Weniger Kontrolle:
Dein Baby kann beim nach vorne gerichteten Tragen den Kopf nicht ablegen. Gerade Babys, die über keine Kopfkontrolle verfügen, neigen dann zum ruckartigen „Fallen“ des Kopfes, das große Schmerzen beim Baby verursacht. Dein Baby hat außerdem keinerlei Möglichkeit sich bei dir einzukuscheln und Schutz zu suchen - etwas, das nach dem ruhigen, warmen, dunklem Mutterleib, in dieser kalten und lauten Umgebung wichtig ist. Das führt dann häufig zur Überreizung und schlaflosen, schreienden Nächten, um das Erlebte zu verarbeiten.
Übrigens: Babys lernen viel über die Interaktion und den Blickkontakt zum Papa oder zur Mutter und man weiß, dass getragene Babys kognitiv schneller entwickelt sind, als Babys, die nicht getragen werden. Beim nach vorne gerichtetem Tragen fehlt jedoch diese direkte Interaktion.
Mythos - das Baby möchte Sehen:
Mittlerweile weiß man, dass Babys erst mit circa vier Monaten das farbige und beidäugige Sehen entwickeln. Hier entwickelt sich das räumliche Sehen, indem jetzt beide Bilder zu einem zusammengesetzt werden können. Dass Babys etwas fixieren und Kontraste weitgehend wahrnehmen können, ist erst der Fall mit sechs Monaten. Und frühestens mit sieben oder acht Monaten zeigt das Baby deutliches Interesse an seiner Umgebung. Dann verbessert sich die Hand-Augen-Koodination und es wird die Welt entdeckt, in dem alles Gefundene im Mund landet! Dass das Baby etwas „sehen möchte“ ist oft nur etwas, das falsch interpretiert wird. Falls es bereits deutlich über sechs Monate alt ist und nun die Welt entdecken möchte, gibt es Alternativen, die dennoch ergonomisch für dein Baby sind!
Deine Alternativen:
Um deinem Baby die weite Welt zu zeigen und seiner Neugierde nachzugehen, hast du die Möglichkeit dein Baby auf dem Rücken (empfohlen ab sicherer Kopfkontrolle mit circa 6 Monaten) oder seitlich auf der Hüfte zu tragen! So können sie vor allem beim Rückentragen über Mamas oder Papas Schultern schauen und sich zeitgleich bei dir sicher fühlen und sogar einschlafen - was gibt es schöneres?
Unsere Babytragen:
Die originalen KOKADI Babytragen kannst du übrigens alle vor dem Bauch oder auf dem Rücken tragen. Das ermöglicht dir eine angenehme Gewichtsentlastung und eine variable Trageweise, wenn du es brauchst. Den TaiTai und den WrapStar kannst du sogar seitlich binden! Falls du hier Hilfe brauchst oder Fragen hast, steht dir unsere kostenlose Trageberatung mit Rat und Tat zur Seite!